Seit einigen Jahren unterstützt die Ernst Prost Foundation for Africa sowohl die Organisation JAM Deutschland als auch die Stiftung Steps for Children.
Bei einer Scheckübergabe in Stuttgart bekräftigt Frau Kerstin Thiele (Mitte), Vorstandsvorsitzende der Ernst Prost Foundation for Africa, Ihren Einsatz der letzten Jahre. 50.000 € gehen an JAM Deutschland e.V. und zwei seiner Projekte in Angola. 58.620 € gehen an die Stiftung Steps for Children. Dieses Geld fließt in Projekte in Namibia für Halbwaisen und Waisenkinder. Zusätzlich in Projekte, die Menschen vor Ort darin unterstützen selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen zu können.
Gesundheitsposten und Mahlzeiten in Angola
Frau Maren Augustin, die den Scheck stellvertretend für JAM-Deutschland entgegennahm, sieht in der Spende ein Zeichen vertrauensvoller Partnerschaft. Bei den beiden Projekten geht es darum, Hunger und Not von Kindern in Angola zu lindern. „Wir geben allein in Angola über 500 Kindern einen Schulplatz und dazu noch eine Mahlzeit, die 75% ihres Tagesbedarfs deckt.“ Mit der Mahlzeit, die aus einem mit Vitaminen und Mineralien angereicherten Brei besteht, schafft JAM-Deutschland einen zusätzlichen Anreiz für Familien, ihre Kinder zur Schule zu schicken. „Mit der Mahlzeit ist schon einem Familienmitglied sehr geholfen“, bekräftigt Maren Augustin. Zusätzlich investiert JAM mit einem kostenfreien Platz in der Schule in die Zukunft der Kinder. Denn der Zugang zu Bildung sichert langfristig den Ausstieg aus der Armut und damit aus dem Hunger.
„Wir denken hier ganzheitlich. Das heißt auch, dass wir noch andere Stellschrauben drehen müssen. Normalerweise müssen viele Kinder in Angola auf den Feldern aushelfen oder Wasser aus einem entfernten Brunnen holen. Wir unterstützen verschiedene Projekte der Landwirtschaft und bohren Brunnen vor Ort, damit diese Arbeit für Kinder nicht nötig ist und sie zur Schule gehen können“, so Maren Augustin. Das zweite Projekt von JAM, das die Ernst Prost Foundation for Africa mit dem Scheck unterstützt, etabliert Gesundheitsposten in Zusammenarbeit mit den örtlichen Gesundheitsbehörden in Angola. Maren Augustin erklärt, dass diese Gesundheitsposten Prävention, Aufklärung in Gesundheits- und Hygienefragen und wenn nötig Therapie in den Dörfern und ländlichen Gebieten leisten können. „Unsere Mitarbeiter vor Ort messen und wiegen zum Beispiel unterernährte Kinder regelmäßig. So können wir dokumentieren und helfen Unterernährung zu lindern.“ Maren Augustin erläutert, dass diese Aufgabe bei einer extrem hohen Kindersterblichkeitsrate von enormer Bedeutung ist. Alle Gesundheitsposten sind Menschen aus Angola, um kulturelle Besonderheiten zu berücksichtigen. „Wir möchten, dass die Menschen vor Ort selbstbestimmt sind – nur so können wir langfristig etwas zum Wohlstand beitragen“, versichert Maren Augustin.
Mehrere Steps in Namibia:
Frau Martina Pracht, welche die Stiftung Steps For Children bei der Scheckübergabe vertrat, ist überglücklich über die Unterstützung der Ernst Prost Foundation for Africa. Auch die Stiftung Steps for Children geht bei ihren Projekten einen umfassenden Weg. Die Organisation bietet Halbwaisen und Waisenkindern in Vorschulen als auch Kindergärten eine Ganztagsbetreuung an. „Wir kümmern uns um Kinder, die ihre Eltern verloren haben – häufig aufgrund der hohen AIDS-Rate in Namibia“, so Martina Pracht. Das Besondere bei den „kleinen Schritten“, wie Frau Pracht die Steps auf Deutsch nennt, ist, dass sie konsequent darauf ausgelegt sind, den Menschen vor Ort zu helfen, sich selbst zu helfen. „Zum Beispiel betreiben wir eine Suppenküche, in die mehrere hundert Kinder zum Essen kommen. Die Köchin kommt aus der Region und verdient hier ihr eigenes Einkommen, mit dem sie ihre Familie ernähren kann“, so Martina Pracht weiter. Steps for Children denkt in Kreisläufen. Die Stiftung fördert einkommensgenerierende Projekte, mit deren Erlösen er wiederum soziale Projekte fördert. „Es hilft zwar den Kindern, wenn wir sie als Waisen in andere Familien vermitteln und sie dabei unterstützen ihre Schule und eine Ausbildung abzuschließen, aber wir müssen auch zusehen, dass Menschen vor Ort in Lohn und Arbeit kommen“, resümiert Martina Pracht. Deshalb unterhält Steps for Children unter anderem verschiedene Werkstätten, eine Näherei sowie eine Hühnerzucht. Auch hier arbeiten hauptsächlich Einheimische. „Die Hühnerzucht zum Beispiel produziert Lebensmittel. Und Arbeiter aus der Region generieren hier zusätzlich ihr Einkommen. Die Erlöse stecken wir beispielsweise in Schulzentren. Das ist eine echte Wertschöpfungskette. Und so machen wir das mit allen unseren Projekten“, stellt Martina Pracht anschaulich dar. Mit den Projekten, die die Ernst Prost Foundation for Africa unterstützt, hilft Steps for Children mittlerweile ca. 4.000 Kindern in Namibia.
Helfen verbindet
Frau Kerstin Thiele, Vorstandsvorsitzende der Ernst Prost Foundation for Africa, ist sich sicher, dass die Projekte Menschen in Afrika nachhaltig helfen. „Meine Arbeit mache ich mit voller Überzeugung. Wenn ich das ganze Leid in Afrika sehe, dann denke ich, ich muss da einfach helfen. Mein Lebenspartner Ernst Prost teilt meine Einstellung. Die Stiftung speist sich zum überwiegenden Anteil aus dem Privatvermögen meines Lebensgefährten, der Geschäftsführer von LIQUI MOLY ist“, so Kerstin Thiele. „Allein mit den beiden Organisationen Steps for Children und JAM-Deutschland können wir vielen Kindern helfen. Wenn ich bedenke, dass wir mit den beiden Schecks, die wir heute vergeben haben ca. 6000 Kindern ein Dach über dem Kopf, Ernährung und eine Schulbildung ermöglichen können, erfüllt mich das mit großer Freude. Auf der anderen Seite bin ich aber auch demütig. Denn wir können mit unserer Stiftung – die eine von dreien ist, die mein Partner und ich unterhalten – leider nicht alle notleidenden Kinder unterstützen. Uns geht es in Europa vergleichsweise gut, ich sehe es als meine Pflicht an, ein Zeichen zu setzen und andere Menschen zu ermutigen, ebenfalls an Projekte wie diese zu spenden“, versichert Kerstin Thiele.
Maren Augustin und Martina Pracht danken Ernst Prost und seiner Lebensgefährtin Kerstin Thiele im Namen ihrer beiden Organisationen. „Wir merken, dass vor allem private Spenden während der Corona-Zeit zurückgegangen sind. Das ist natürlich verständlich, weil viele Menschen in Kurzarbeit sind und selbst finanzielle Schwierigkeiten haben. Deshalb sind wir unendlich dankbar, einen so verlässlichen Partner an unserer Seite zu wissen, wie die Ernst Prost Foundation for Africa. Denn auch die Menschen in Afrika werden mit voller Wucht von den Folgen der Pandemie und der Lockdowns getroffen“, bekräftigt Maren Augustin.
„Über die Jahre hat sich eine wirklich sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickelt, die wir auf jeden Fall aufrecht erhalten wollen“, schließt Kerstin Thiele ab.